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Einleitung und Vorstellung

Hallo,  mein Name ist Andreas und ich bin seit 2001 Diabetiker Typ 2. Hauptursache dafür ist mein Gewicht, das zu Spitzenzeiten bis an die...

Der Beginn - Die Kur

Nachdem Ihr nun Sicher alle meine Vorgeschichte gelesen habt, beginnt die eigentliche Mission.

Aber noch nicht ganz, denn bis zu dem Punkt an dem sich alles änderte und es für mich hieß "mission accepted" ist es noch ein paar Tage hin.

Anfang Juni 2016. Ich hatte noch bis zum letzten Tag vor der Abreise gearbeitet und sogar noch Überstunden gemacht, weil ich ein wichtiges Projekt vor meiner Abreise noch fertigstellen musste.

Am nächsten Tag, früh morgens habe ich mich dann mit dem Auto auf den Weg nach Bad Kissingen gemacht. Ein paar Stunden Später komme ich in der Klinik Saale an und komme wir ein bisschen vor wie bei meiner Einberufung zur Bundeswehr, nur mit weniger Oliv und freundlicheren Menschen. 

Die Klinik Saale in Bad Kissingen ist im Übrigen spezialisiert auf Diabetes und Adipositas Behandlung und steht in der Trägerschaft des Bundes.

Egal, der Erste Tag besteht eh nur aus Zimmer beziehen, auf Station anmelden, Eingangs- Untersuchung, Einweisung in die Kantine und einem kurzen Begrüßung Vortrag in dem die wichtigsten Basics übermittelt wurden. Ansonsten Orientierung auf dem Klinik Gelände.

Mein Startgewicht bei der Eingangs-Untersuchung lag übrigens bei 163,5 Kilo und mein Hba1c Wert lag bei 11,5!!!

In den darauf folgenden Tagen folgen eine Reihe unterschiedlicher Vorträge und Seminare zu Diabetes, und Übergewicht, weitere Untersuchungen und erste Sportliche Einheiten. Teilweise ganz schön Stressig, weil der Stundenplan stellenweise sehr eng ist. Aber so kommt weder Langeweile auf, noch hat man viel Zeit Hunger zu bekommen. ;-)

Die Unterschiedlichen Vorträge zeigen auch schnell auf wer gut vor Publikum arbeiten kann und wer nicht. Man kann es am Schnarchen aus den Reihen ablesen. :-)

Doch dann kommt ein Vortrag zum Thema Folgeerkrankungen zu Diabetes und Adipositas. Dieser wird vom Chefarzt Dr. Schmeisl gehalten und hat es in sich.
Nun, als langjähriger Diabetiker hat man natürlich bereits etwas über Folgeerkrankungen und Risikofaktoren gehört, aber irgendwie war das für mich immer weit weg.

Dr. Schmeisl jedoch hat ein ausgesprochenes Talent dieses Thema so Plastisch, Eindringlich und Realistisch rüber zubringen, das bei mir ein Prozess in Gang kam, der mich und mein Denken bis heute nachhaltig verändert hat.
Sein Vortrag war so gut, dass ich zunächst Angst bekam, weil ich plötzlich feststellen musste, dass auch ich bereits erste Anzeichen von einigen der schweren Folgeerkrankungen zeigte. Außerdem wurde mir bewusst, dass mein Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko so hoch war, das nicht die Frage ist OB ich eines Tages einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erleiden würde, sondern nur WANN ich diesen bekomme.

Das bedeutete für mich, dass ich nicht 2 oder 3 Jahre früher sterben würde, wie ich es mir selbst Jahrelang eingeredet hatte, sondern vermutlich 10 bis 15 Jahre weniger Lebenserwartung hatte.
Und damit nicht genug, denn wenn die Folgeerkrankungen bei mir so wie beschrieben verlaufen würden, dann hätte ich von meinen restlichen Jahren nicht mal mehr viel, weil der Verfall viel früher beginnt als ich das erwartet hatte.


Wie mir erging es fast allen Teilnehmern an diesem Nachmittag und ich habe es in 4 Wochen Kuraufenthalt nur dieses eine Mal erlebt das der ganze Saal sichtlich betrübt, frustriert und verstört den Raum verlassen hat.

Dieser Vortrag von Dr. Schmeisl beschäftigte mich und die meisten anderen Patienten noch länger und als ich dann abends für mich alleine die Gelegenheit hatte über einiges Nachzudenken, machte es endlich KLICK im Kopf.

MISSION ACCEPTED


Endlich verstand ich, das nur ich etwas ändern konnte und musste, wenn ich noch viele schöne Jahre erleben wollte. All die Jahre hatte ich mir eingeredet, das ich lieber genussvoll leben und vielleicht zwei oder drei Jahre früher sterben will anstatt wie ein Mönch auf alle Freuden zu verzichten nur um abzunehmen. 

Boar, ich werde wütend wenn ich heute daran denke was für ein Idiot ich war. Heute weis ich, das es zwar anstrengend ist abzunehmen und Sport zu machen, aber man gewinnt viel mehr Lebensfreude, als wenn man einfach so weitergemacht hätte wie es früher war. 

Ja, ich muss heute Sport machen und ja, ich muss auf meine Ernährung achten. Aber das heißt eben nicht, das ich auf alle leckeren Sachen verzichten muss. Ich muss nur lernen wieder ein Maß zu finden das gut für mich ist.

Diesen KLICK im Kopf habe ich dem Vortrag von Dr. Schmeisl zu verdanken, der so eindrucksvoll war das ich endlich mal den Kopf eingeschaltet habe.

Danke Dr. Schmeisl, das war Großartig.

Aber mein Dank geht auch an alle anderen Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Klinik Saale in Bad Kissingen. Die Freundlichkeit und Kompetenz aller dort war toll und sollte ich noch einmal eine Kur zum Thema Diabetes machen, werde ich gerne nach Bad Kissingen zurück kehren.

In der restlichen Zeit die ich in der Klinik Saale verbrachte nahm ich nun alle Informationen in den Seminaren noch interessierter auf und mit der Zeit begann ich meine Krankheit auch zu verstehen. Denn durch das Wissen über die Krankheit, die Therapieformen, Medikamente, Insulinarten und deren Wirkungsweisen, Wechselwirkungen zwischen Ernährung, Sport, Insulin und Medikamenten verstand ich langsam wie alles zusammenhängt. Und dadurch verstand ich auch was ich wie tun musste um mein Leben zu verbessern.
Ich gegen Ende der Kur


Das erste Ergebnis nach 4 Wochen Kur war ein Gewichtsverlust von etwa 8 Kilo und die Senkung meines Hba1c Wertes auf 9,3. Was aber noch viel erstaunlicher war, ist die Senkung meines Insulinbedarfs um ca. zwei Drittel gegenüber dem Zustand vor der Kur.

Das heißt, dass ich nach der Kur im Schnitt nur noch um die 30-35 Einheiten Insulin über den Tag zu den Mahlzeiten brauchte und auch mein Nachtinsulin, welches während der Kur auch umgestellt wurde, wurde mehr als halbiert.

Mein Blutdruck hatte sich auch leicht gesenkt und das ohne die durch die Ärzte verordneten Blutdrucksenker. Die habe ich einfach nicht genommen und nehme bis heute keine. (Auch ein Ergebnis des neu erworbenen Verständnisses für die Krankheit und die Zusammenhänge.)

Zusätzlich zu den Messbaren erfolgen, kam einfach ein super Körpergefühl und eine Wahnsinns Motivation weiter zu machen. Auch wenn ich mich wie wild auf zu Hause freute.

Aber, ich war mir auch sehr unsicher, wie ich das ganze neu erlernte Wissen in meiner täglichen Praxis umsetzen und weiterführen sollte.

Denn um Erfolg zu haben, musste ich ja nun sowohl meine Ernährung zu Hause weiterhin verändern und mit nur noch 2.200 kcal auskommen. Und das auch im Büro. Auch wusste ich noch nicht so recht wie ich denn ein Sportprogramm aufbauen kann das ich auch Langfristig und Regelmäßig durchhalten kann.  

Wie sich das entwickeln wird war mir noch nicht klar, aber Ihr werdet es erfahren!


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